Alpaka-Wolle – "Das Vlies der Götter"

Die kamelartigen Alpakas stammen aus den südamerikanischen Anden. Bereits die Inka-Stämme hielten und züchteten Alpakas insbesondere wegen ihrer Wolle.


Die Tiere werden einmal im Jahr geschoren. Die Schur ist wichtig für die Gesunderhaltung und das Wohlbefinden der Alpakas. Durch das Scheren kommt Luft und Licht an die Haut und es können sich weniger Parasiten einnisten.  Ungefärbte Alpaka-Fasern gibt es in 22 unterschiedlichen Farben und Schattierungen. Als Vorbereitung des eigentlichen Spinn-Prozesses wird die Wolle kardiert bzw. gekämmt. Die gesponnene Alpaka-Wolle ist nach einem schonenden Waschgang fertig zur Weiterverarbeitung.

 

Ökologische Aspekte

Neben den vielen positiven Trageeigenschaften der Faser sind auch die ökologischen Aspekte ihrer Herstellung von Bedeutung. So gilt die Gewinnung von Alpakawolle als besonders umweltschonend. Alpakas fressen – im Gegensatz zu vielen anderen Tieren – nur die Blätter, niemals die Wurzeln ihrer Futterpflanzen, und verletzen dank ihrer weichen Hufballen den Boden nicht. Sie finden aufgrund ihrer Genügsamkeit noch Futter auf kargen Böden, die für die Landwirtschaft nicht geeignet sind. Zudem werden bei der Produktion von Alpakawolle sehr wenig Wasser und Energie verbraucht.

Eigenschaften der Wolle

Warum die Alpakafaser so wertvoll ist, wird Ihnen bei einem Blick auf die Faserstruktur klar: Die Fasern sind innen hohl und weisen damit einmalige Thermoeigenschaften auf, die das Tragen von Alpaka-Kleidungsstücken sowohl im Sommer als auch im Winter möglich machen:

- Im Winter speichert Wolle von Alpakas die Wärme des Körpers.

Gleichzeitig isolieren die Fasern vor Kälte und sorgen so für     Wohlsein an kalten Tagen.

- Im Sommer sorgen die Fasern für einen Wärmeausgleich, da sie dazu in der Lage sind, Wärme abzustoßen.

- Schweiß (und Feuchtigkeit generell) wird von den hohlen Fasern aufgenommen und abgeführt – auch ein Grund, warum vor allem Socken aus Alpakawolle besonderen Tragekomfort versprechen.

- Gleichzeitig bleibt das Kleidungsstück auch, wenn man stark schwitzt, von Gerüchen verschont, da die enthaltenen Eiweißmoleküle den Schweiß neutralisieren.

Der hohe Tragekomfort an heißen und kalten Tagen ist jedoch nicht der einzige Grund, warum die Nachfrage nach Alpaka Wolle stetig steigt. In den südamerikanischen Anden, aus denen die Alpakas stammen, sind die Menschen starker Witterung ausgesetzt, sodass die Kleidung, die sie tragen möglichst widerstandsfähig sein muss Alpakawolle ist hier ideal, denn sie ist:

- Besonders langlebig

- Schmutzabweisend

- Strapazierfähig (3x reißfester als Schafwolle)

- Feuchtigkeitsabweisend (die Aufnahme von Feuchtigkeit liegt bei lediglich 25 Prozent).

- Weniger anfällig für Verfilzungen (was bei anderen Naturfasern häufig ein Problem ist).

- Undurchlässig für UV-Strahlen
Das schöne Hautgefühl von Alpaka Wolle ist dabei auf die sehr feinen Fasern zurückzuführen, deren Schuppenstruktur mit 0,4 Mikron (1000 Kiron = 1 Millimeter) sehr eng beieinander liegt – so ist die Fertigung von extrem leichten Kleidungsstücken möglich und der „Kratzeffekt“, der von anderer Wolle (Schafswolle liegt bei 0,8 Mikron) bekannt ist, bleibt aus.

Gleichzeitig ist Alpakawolle für Allergiker die perfekte Wahl  aufgrund des sehr geringen Anteils an Wollfett (Lanolin). Alpakawolle ist meist die einzige tierische Faser, die von Wollallergikern getragen werden kann.

Der natürliche Glanz trägt sein Übriges dazu bei, um Alpaka Wolle zu einem begehrten Rohstoff zu machen. Dieser Glanz verschwindet selbst dann nicht, wenn die Wolle gefärbt wird – auch, wenn Einfärbungen eigentlich nicht notwendig sind, da Sie Alpakawolle in vielen natürlichen Farben kaufen können. Weiß, Beige, Braun und Rotbrauntöne oder Grau und Schwarz – kein anderes Tier ist so farbenfroh geprägt, wie das Alpaka.